Sonntag, 27. November 2016


Eigentlich sind wir ja schon in der Vorbereitungsphase für unseren nächste Woche beginnenden Ayurveda-Urlaub in Indien, heißt wir sollten uns möglichst vegetarisch ernähren und Kaffee und Alkohol meiden. Kein leichtes Unterfangen, wenn einige Geburtstage in der Großfamilie zu feiern sind. Wir haben unser Bestes getan und versucht, unseren Gästen (und uns selbst) ein paar attraktive vegetarische Alternativen zu bieten. Das geröstete Brot mit einer getrüffelten Kerbelknollen-Creme war der Veggie-Happen zum Aperitif - ein wenig Veggie-Luxus. Zwar haben wir mit einem erst jüngst bei einem Trüffelmarkt in Göttlesbrunn (Jungwirt) gekauften Trüffelpesto und -öl vorlieb genommen und nicht wild drauflos gehobelt, aber auch die Kerbelknolle hat als Gemüserarität durchaus einen stattlichen Preis.

Die Kerbelknollen hat mein Mann aus dem Gastrogroßmarkt mitgebracht, eigentlich ohne konkrete Vorstellung, was wir mit den Knollen anstellen würden, aber wohl wissend, dass er mir damit ein Freude bereiten würde. Auch für mich war die Kerbelknolle (auch Rübenkerbel oder Knolliger Kälberkropf) Neuland, ist sie doch nur selten erhältlich. Lt. Wikipedia konzentriert sich ihr Vorkommen primär auf Osteuropa, Baltikum und Russland, im Loire-Tal wird sie angebaut und ist in Österreich am ehesten im pannonischen Flachland zu finden. Die Knollen haben einen süßlichen Geschmack, der an den von Maroni erinnert. Sie können geschält und fein gehobelt roh einen Salat verfeinern, werden aber auch gerne gebraten, geschmort oder zu einem Püree verarbeitet. Beim Recherchieren sind wir auf die Kombination mit Trüffel gestoßen - die Anregung zu unserer Creme.

Anstelle eines exakten Rezeptes gibt es diesmal eine grobe Anleitung - experimentieren Sie nach Luste und Laune, wenn Sie der Kerbelknollen einmal habhaft werden. Die Kerbelknollen schälen und weich dämpfen (oder kochen und anschließend schälen), pürieren (Achtung: die Knollen sind stärkehaltig und bekommen bei zu kräftigem Mixen eine kleisterähnliche Konsistenz wie Erdäpfel), etwas Frischkäse untermengen (ich nehme am liebsten Ziegenfrischkäse) und mit Salz und Pfeffer würzen. Ich habe die Creme mit Trüffelöl verfeinert, geröstete Brotscheiben damit bestrichen und  noch zusätzlich mit etwas Trüffelpesto aufgepeppt.




1 Kommentare:

  1. Das Rezept klingt sehr interessant und raffiniert! Mit Kerbelknollen habe ich noch nie gearbeitet!
    Liebe Grüße, Ina

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