Samstag, 23. April 2011


Inspiriert von Severin Cortis  „Da hüpft das Lamm ins Heu“ fand ich die Idee, ein Lamm in Heu zu garen, genial simpel und naheliegend. Die Vorstellung, das Heu abzufackeln, hat mich besonders angesprochen – ich liebe es, so ein bisschen Showfaktor in die Küche zu bringen . Das hat mich auch ein wenig an das vor Jahren in Hongkong gegessene „Beggar’s chicken“ erinnert, ein im Tonmantel gegartes, gefülltes Huhn, dessen Mantel bei  Tisch mit einem Hammer aufgeschlagen wurde.

Ich muss gestehen, dass unser Heu aufgrund des spontanen Einfalls leider nicht vom Biobauern, sondern aus der Kleintierfutterabteilung kam.
Unsere Lammkeule war mit 1,1 kg ein eher kleines Exemplar und wir haben sie wie folgt zubereitet.


Die Stelze salzen und pfeffern und rundherum anbraten. Einen Bräter mit Deckel mit Heu auslegen und gleich ein paar Kräuter (Rosmarin, Thymian, Salbei) und Knoblauchzehen daruntermischen. Die Keule mit einer im Mörser zubereiteten Paste aus gehackten Kräutern, grobem Salz, frischem Pfeffer, Öl  und Honig einreiben und ins Heubett legen.  
Mit dem Rest dieser Paste  haben wir halbierte Paradeiser/Tomaten bestrichen und diese auf ein Backblech mit Backpapier plaziert.

Die Keule mit Heu gut zudecken und den Bräter mit dem Deckel verschließen. Bei 230 Grad ins vorgeheizte Backrohr schieben und 40 Minuten garen. Nach 20 Minuten die Tomaten dazu ins Rohr schieben. Und dann der spannendste Moment: Deckel öffnen und Heu anzünden (ich liebe es, mit Feuer zu hantieren)! Der Feuereffekt war auch ok, ich hätte ich mir halt ein etwas längeres Brennen vorgestellt.


Ein Tipp: Es qualmt schon ordentlich, ich würde also dringend empfehlen, das Heu im Freien  anzuzünden.
Die abgefackelte Keule noch 15 Minuten zugedeckt rasten lassen. In der Zwischenzeit habe ich Salat aus dem Garten geholt und darauf die karamelisierten Paradeiser angerichtet. Die Keule noch schnell aufgeschnitten, ein Flascherl Wein aus dem Keller geholt und in der Abendsonne im Garten verspeist.
Das Aroma war köstlich, leicht rauchig und nach Heu duftend. Danke Severin Corti,  das wird ins Repertoire aufgenommen.

*) Standard-Beilage Rondo 15/04/2011

1 Kommentare:

  1. Wow, klingt ja spannend.
    War wohl ein intensives Geschmackserlebnis.
    Ich werde das auf jeden Fall ausprobieren.

    Wann gibt es wieder eine neue "Esskapade" von dir? Freu mich schon auf Inspirationen.

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