Sonntag, 1. September 2013



Hollerkoch hab ich das letzte Mal wohl vor 40 Jahren gegessen. Besser gesagt: getrunken. Da ich die Kerne nicht mochte, hat mir meine liebe Oma einfach den Saft abgeseiht und der war köstlich. Am besten erinnere ich mich an den Geruch in der Küche und das Holler "Brocken" (pflücken) und Rebeln mit meinem Opa. Und an die Anweisung, ja keinen Holler dabei zu naschen, denn der ist roh giftig.

Der Holler im Garten unseres Nachbarn ist heuer üppigst und er (der Nachbar...ich habe nix stibitzt) hat mich eingeladen, doch bei Gelegenheit zu ernten. Gesagt getan. 

Auf der Suche nach einem Rezept habe ich einige Varianten mit Milch und Schnaps entdeckt. Aber ich wollte, dass es so schmeckt wie bei der Oma. 



Basiszutaten

1 kg Holler gerebelt
2 kg Zwetschken
1 kg Birnen
3 Zimtstangen
5 Gewürznelken (in einem Gewürzsäckchen)
Saft 1 Zitrone
ev.:
2 Kardamomkapseln
1 Schuss Amaretto
1 getrocknete Zitrone




Die Zwetschken halbieren und entkernen. Die Birnen schälen und in Stücke schneiden und alles gemeinsam mit den gerebelten Hollerbeeren und den Gewürzen eine Stunde lang einkochen. Dabei gelegentlich umrühren. 




Die sauberen Gläser bei 160 Grad Celsius im Rohr 10 Minuten sterilisieren. Die Rexgummi mit kochendem Wasser übergießen.

Mit einem Trichter das fertige Hollerkoch in die noch heißen Gläser füllen. Den Rexgummi auf den Deckel geben, noch etwas Schnaps in den Deckel träufeln und anzünden, dann schnell verschließen.

Abkühlen lassen oder gleich servieren. Wir haben natürlich ein wenig gleich verkostet und es hat geschmeckt wie von der Oma.





Schwarzer Holunder
Der schwarze Holunder zählt zu den häufigsten heimischen Straucharten. Auch die Holunderblüten, welche Ende Mai zu blühen beginnen, werden gerne zu Dicksaft oder gebacken verwendet. Jetzt allerdings ist die Erntezeit der Beeren.
Da die Beeren des Holunders schwach giftig sind, kommt es nach rohem Verzehr bei empfindlichen Personen zu Unwohlsein. Die Beeren sollten daher vor der Verarbeitung erhitzt werden.

Der in den Beeren des Schwarzen Holunders enthaltene violette Farbstoff Sambucyanin zählt zu den sekundären Pflanzenstoffen, befindet sich überwiegend in den Schalen der Beeren und soll als Radikalfänger auch das Risiko von Herz-/Kreislauferkrankungen und Krebs senken. Ebenso enthalten Die Hollerbeeren enthalten auch reichlich Vitamin C.








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